Wirtschaft

Schornsteinfeger-Monopol endet

Eine deutsche Besonderheit, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt, endet zum 31. Dezember 2012: das Schornsteinfeger-Monopol, gerne auch als "Kehrmonopol" bezeichnet. Die Novellierung des auf mittelalterlichen Feuerordnungen fußenden Monopols wurde - wie so oft - von der europäischen Kommission erzwungen, die ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einleitete. Zu stark waren bis dato die inländischen Beharrungskräfte, die Wettbewerb in diesem ertragreichen Segment jahrhundertelang zu verhindern wussten. Mit dem Monopol der Schornsteinfeger ist es ab 2013 vorbei. Jetzt bläst den Protagonisten der raue Wind des Wettbewerbs ins Gesicht. Kunden müssen zukünftig nicht mehr den Bezirksschornsteinfeger nehmen, sondern können sich einen Betrieb frei aussuchen. Das können auch Installateure oder Heizungsbauer sein. Betriebe finden sich unter www.bafa.de oder unter www.schornsteinfeger.de. Die neuen Regelungen gelten allerdings nur für die Kehrarbeiten vor Ort.

Schornsteinfeger-Monopol endet

Für hoheitliche Aufgaben wie die Abnahme eines neuen Kamins, das Führen des Kehrbuchs oder die Feuerstättenschau alle dreieinhalb Jahre ist weiter der Bezirksschornsteinfeger zuständig. So konnten zumindest einige Pfründe gerettet werden. Hinweis: Der Schornsteinfeger kommt nicht mehr automatisch. Hauseigentümer müssen sich nun selbst um die Fristen kümmern und erforderlichenfalls einen Feger beauftragen. Die Termine finden sich im letzten Feuerstättenbescheid.

©  Steueranwalt Disqué
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18.12.2012